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Wien is(s)t gut

Wiener Lebensmittelaktionsplan bringt gesundes Essen auf die Teller der Wiener*innen
© Tom Peschat
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Wien is(s)t gut 

Zwischen Fertigsuppen und Konserven, Tiefkühlpizzen und künstlichen Aromen haben viele den Überblick verloren.
Woher kommt unser Essen? Wie wird es hergestellt? Unter welchen Bedingungen werden Tiere gehalten? Fragen, die man sich in der heutigen Zeit viel öfter stellen sollte. Meist fehlt das Bewusstsein dafür, dass der Großteil der Nahrungsmittel hauptsächlich industriell hergestellt wird. Nur noch selten wissen Kinder, woher die Milch oder das Ei kommt. Lebensmittel, deren Mindesthaltbarkeitsdatum erreicht oder überschritten ist, werden sorglos weggeschmissen. Krumm gewachsenes Obst und Gemüse wird unbekümmert aussortiert und schafft es nicht einmal mehr ins Regal zum Verkauf.
Was viele vergessen: Die Produktion hat massive Auswirkungen auf Mensch, Tier, Umwelt und Klima. Deshalb braucht es ein Umdenken, denn gute Lebensmittel stehen im Einklang mit der Natur. 

Bewusstsein schaffen 

Der Wiener Lebensmittelaktionsplan „Wien isst G.U.T.“Gesund/Genussvoll, Umwelt-, Klima und Tierfair – knüpft hier an und möchte neue Standards im Umgang mit Lebensmitteln setzen.
Die Initiative, die von der Stadt Wien ins Leben gerufen wurde, will gesundes, umwelt- und klimafreundliches Essen ohne Tierleid auf die Teller der Wienerinnen und Wiener bringen. Zudem sollen das Bewusstsein für die Auswirkungen der Produktion auf Mensch, Tier, Umwelt und Klima geschärft und Alternativen aufgezeigt werden. 

Klimaschutz beginnt auf dem Acker

„Beim Essen geht’s auch ums Klima“, sagt Josef Taucher, Vorsitzender des SPÖ-Klubs im Wiener Rathaus, Mitinitiator und Unterstützer des Lebensmittelaktionsplans.
Als Abgeordneter zum Wiener Landtag hat er den Aktionsplan im Jänner 2020 gemeinsam mit den Mandatarinnen und Mandataren der SPÖ und Grünen eingebracht und mitbeschlossen.
„Klimaschutz beginnt auf dem Acker und endet nach genüsslichem Verzehr im Magen – und nicht im Müll.“ 

Die Produktion, der Transport und die Lagerung von Lebensmitteln verursachen ein Viertel bis ein Drittel aller Treibhausgasemissionen. In Wien landen heute rund 25 Prozent der zuvor teuer eingekauften Lebensmittel im Abfall. Der Aktionsplan „Wien isst G.U.T.“ ist daher nicht nur ein klares Bekenntnis, die Wiener Bevölkerung mit hochwertigen und nachhaltigen Nahrungsmitteln zu versorgen, sondern eine wichtige Maßnahme zur Vermeidung von Lebensmittelabfällen und damit zum Schutz des Klimas. Unser Ziel ist, die Lebensmittelverschwendung bis 2030 um 50 Prozent zur reduzieren.

Wien übernimmt Vorreiterrolle 

Die Stadt Wien geht hier mit gutem Beispiel voran und setzt den Aktionsplan dort um, wo sie selbst wirken kann. Das beginnt beim biologischen Anbau durch die stadteigene Landwirtschaft, setzt sich bei der Beschaffung von Lebensmitteln fort und geht bis zur Versorgung von Kindergärten, Schulen, Pensionist*innenwohnhäusern und Spitälern.
„Die Stadt Wien versorgt täglich rund 100.000 Kinder, Schüler*innen, Patient*innen, Senior*innen und Mitarbeiter*innen mit frischem Essen. Künftig soll noch mehr auf Qualität, Herkunft, Gesundheit und Tierwohl geachtet werden“, sagt Taucher. Dabei geht es beispielsweise um die Erhöhung des Bio-Anteils, die Forcierung der ÖkoKauf-Kriterien, eine stärkere regionale und saisonale Beschaffung, eine artgerechte Tierhaltung uvm. 

„Es darf uns nicht egal sein, was wir essen“ 

Auf den Wiener Märkten bringt Josef Taucher den Wiener Lebensmittelaktionsplan unter die Leute.
„Es darf uns nicht egal sein, was wir essen und woher unsere Nahrungsmittel kommen. In Wien können alle gut und gesund essen – das ist keine Frage des Einkommens. Die Wiener Märkte bieten frische regionale Produkte an, die nur wenige Kilometer entfernt geerntet werden und damit ohne Umwege zum Konsumenten gelangen – das spart nicht nur Transportkilometer und minimiert den CO2-Abdruck, sondern sorgt auch für gesunde nachhaltige Lebensmittel auf den Tellern der Wienerinnen und Wiener.“